Heute werden im Mobilitätssektor überall Daten generiert. Diese umfangreichen, komplexen und sich schnell entwickelnden Datenmengen spielen eine zentrale Rolle dabei, das Potenzials für ein nachhaltiges, effizientes, zugängliches und sicheres Mobilitätssystem zu heben. Das weiß auch Christian U. Haas, CEO der PTV Group und von Econolite, die unter der neuen Marke Umovity vereint sind. In einem kürzlich auf LinkedIn veröffentlichen Artikel erklärte er: „Ein umfassende Verständnis von Daten ermöglicht faktenbasierte Entscheidungen zur Verbesserung der Infrastruktur, Reduktion von Emissionen, Verbesserung des Nutzererlebnisses und vieles mehr. Sowohl die PTV als auch Econolite sind seit langem Vorreiter bei der Nutzung von Daten zur Transformation der Mobilität. Unsere Lösungen sind entscheidende Wegbereiter dafür, wie Transportsysteme für eine nachhaltigere und zugänglichere Mobilität der Zukunft geplant und eingesetzt werden.“
Verkehrsmanagement in Echtzeit
Nehmen wir zum Beispiel PTV Flows. Das neue innovative Cloud-Tool für das Echtzeitverkehrsmanagement analysiert historische und aktuelle Geschwindigkeitsdaten. Das selbstlernende System erkennt Muster und Trends, und generiert daraus Prognosen für unerwartete Staus bis zu zwei Stunden im Voraus. „Wir haben PTV Flows speziell mit Blick auf Städte und Straßenbehörden entwickelt, die den Verkehr bisher manuell überwachen, weil sich komplexe Managementsysteme für sie nicht lohnen“, so Christian U. Haas. „Unsere neue Lösung wird ihren Arbeitsalltag fundamental ändern und dabei helfen, Arbeitsaufwände verstärkt auf die Optimierung der Mobilität zu lenken.“
Big Data bei der Entwicklung von Verkehrsmodellen
Ein weiteres Beispiel ist PTV Model2Go. Die superschnelle PTV-Technology zur automatisierten Erstellung von Verkehrsmodellen setzt auf Big Data Quellen und Maschinelles Lernen. Erst kürzlich ist die zweite Version erschienen. In PTV Model2Go Demand sind nun historische Verkehrsnachfragedaten von TomTom direkt integriert.
„Model2Go reduziert die Zeit, Kosten und den Aufwand bei der Erstellung von Verkehrsmodellen erheblich und macht modellbasierte Entscheidungen damit sogar für kleinere Projekte attraktiv. Mit der Integration von Start- und Ziel-Verkehrsdaten heben wir unsere Out-of-the-Box-Verkehrsmodelle auf die nächsthöhere Stufe. Eine ganze Reihe von Anwendungsfällen und Auswertungen ist direkt möglich“, sagt Christian U. Haas. „Verlässliche Daten sind die Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Technologien. Daher sind zuverlässige Partnerschaften, Kooperationen und Initiativen in diesem Bereich von immenser Bedeutung für unsere Arbeit.”
So arbeitet das PTV Research Team zum Beispiel am EU-Forschungsprojekt EMERALDS mit, das das Ziel verfolgt, ein maßgeschneidertes Cloud-Toolset zur intelligenten Nutzung von großen Datenmengen in der Mobilität zu erstellen. Dies soll datengestützten Entscheidungen in Städten verbessern.
Neuer Standard für offene Kartendaten
Erst kürzlich ist die PTV zudem der Overture Maps Foundation beigetreten – als erstes deutsches Unternehmen. Die gemeinnützige Organisation, die im Dezember 2022 von TomTom, Amazon Web Services, Microsoft und Meta gegründet wurde, hat zum Ziel einen neuen, globalen Standard für offene Kartendaten zu entwickeln. Overture Maps zielt darauf ab, Kartendienste weltweit mit zuverlässigen, benutzerfreundlichen und interoperablen offene Kartendaten zu stärken und bestehende Netze mit neuen branchenübergreifenden Inhalten und Technologien zu verknüpfen. Die beteiligten Unternehmen bündeln dafür ihre Ressourcen, Daten und Technologien. Mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in der multimodalen Modellierung und Simulation im Bereich der Verkehrsplanung und -technik wird die PTV ihr Know-how in der Datenverarbeitung sowie der Entwicklung intelligenter Technologien einbringen. Zudem engagiert sich die PTV in der Arbeitsgruppe, die ein globales Entitäts-Referenzsystem und ein Schema zur Strukturierung von Daten entwickeln wird.
Christian U. Haas: „Ein neuer kollaborativer Standard birgt ein großes Potenzial, insbesondere auch um den Prozess der Modellentwicklung in Zukunft zu beschleunigen und zu vereinfachen. Deshalb freuen wir uns darauf, diese Initiative mit unserer Expertise in der multimodalen Modellierung und Simulation sowie der Kartenentwicklung und Mobilitätsdaten zu unterstützen. Ich bin überzeugt, dass aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Overture-Partner etwas Großartiges entstehen wird – wie in der Musik, wo die Ouvertüre den Beginn einer Sinfonie markiert.“