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Das britische Solihull in West Midlands hat ein Problem, das vielen Städten bekannt vorkommen dürfte: Der Weg von den Vororten ins Zentrum und zu wichtigen Einrichtungen und Arbeitgebern ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer oder gar nicht möglich.
Der Verkehrsverbund Transport for West Midlands (TfWM) wollte das nicht länger hinnehmen und hat sich deshalb vorgenommen, das Busnetz so umzugestalten, dass die Erreichbarkeit des Zentrums verbessert wird. Das Werkzeug ihrer Wahl: die ÖV-Planungssoftware PTV Lines.
Die Herausforderungen in Solihull
Solihull zeigt beispielhaft die Herausforderungen des öffentlichen Nahverkehrs in den Vororten. Zwar enden viele Buslinien im Stadtzentrum, aber die Linien quer durch die Stadt erfordern oft ein umständliches Umsteigen. Wichtige Beschäftigungs- und Dienstleistungszentren wie das Solihull Hospital, Jaguar Land Rover und der Flughafen Birmingham/NEC sind für die Bewohner des Südwestens von Solihull nach wie vor schwer zu erreichen. Insbesondere für diejenigen, die kein Auto besitzen und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind.
Neugestaltung des Angebots mit PTV Lines
PTV Lines ist eine browserbasierte Softwarelösung für die kollaborative Planung des öffentlichen Verkehrs. Sie ermöglicht den Nutzern die schnelle Bearbeitung von Linien und Fahrplänen, die Durchführung von Analysen zur Erreichbarkeit und den Vergleich von Szenarien. Diese Funktionen waren für das Solihull-Projekt von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglichten es TfWM, Möglichkeiten für Busverbesserungen zu identifizieren und die Auswirkungen der vorgeschlagenen Änderungen zu quantifizieren.
Verbesserungspotentiale identifizieren
Durch die Integration demografischer Daten und die Analyse des bestehenden Busnetzes in PTV Lines identifizierte das Team die Linien A4 und A5 als verbesserungsbedürftig. Diese Linien, die den Südwesten von Solihull bedienen, waren nicht fahrgastfreundlich und boten nur eine eingeschränkte Erreichbarkeit der wichtigsten Beschäftigungs- und Dienstleistungszentren (siehe Abbildung 2). Hier wollte das Team ansetzen.
Linien neu planen
Die Linie X12 wurde als Kandidat für eine Verlängerung identifiziert, um die Linien A4 und A5 zu ersetzen. Mit Hilfe der Drag-and-Drop-Funktionalität in PTV Lines wurde die erweiterte Linie optimiert, um zusätzliche Gebiete zu bedienen und gleichzeitig physikalische Einschränkungen wie z. B. Brückenhöhen zu berücksichtigen. Dies ist in Abbildung 3 dargestellt. Die Analyse der Erreichbarkeit der vorgeschlagenen Linie ergab erhebliche Verbesserungen. Sie verband mehr Einwohner direkt mit wichtigen Zielen außerhalb des Stadtzentrums von Solihull.
Auswirkungen quantifizieren und datengestützte Entscheidungen treffen
Dominic Batchelor, Senior Transport Planner von TfWM, betont den Wert der Softwarelösung in diesem Projekt: „PTV Lines hat es uns ermöglicht, verschiedene Linienszenarien schnell zu testen und zu vergleichen. So konnten wir die Auswirkungen von Änderungen nicht nur in Bezug auf die Betriebskosten quantifizieren, sondern auch in Bezug darauf, wie viele Menschen mehr Zugang zu wichtigen Dienstleistungen haben könnten.“
So konnte TfWM die Betriebskosten abschätzen, die sich aus den geänderten Fahrplankilometern und Fahrplananpassungen ergaben. Hinzu kommen die allgemeinen Vorteile einer verbesserten Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs.
Die Analyse zeigte beispielsweise, wie viel mehr Einwohner nun Krankenhäuser, Schulen und Arbeitsstätten ohne Umsteigen erreichen können. Die Analyse lieferte quantifizierbare Kennzahlen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung. „Dieser datengesteuerte Ansatz stellt sicher, dass wir fundierte Entscheidungen treffen können, die unseren Gemeinden zugutekommen und gleichzeitig die Ressourcen optimieren,“ so Dominic Batchelor.
Mit den vorgeschlagenen Änderungen an diesen Linien könnten beispielsweise 1.341 zusätzliche Haushalte ohne Auto das Krankenhaus innerhalb von 60 Minuten erreichen. Abbildung 4 zeigt diese Verbesserung der Erreichbarkeit im Vergleich zu Abbildung 1. Viele Orte im Südwesten sind nun direkt mit den Beschäftigungszentren im Norden verbunden. Die Kosten für den Betrieb dieser zusätzlichen Dienste wurden ebenfalls quantifiziert und würden sich auf etwa 3 Millionen Pfund belaufen. Auf diese Weise kann TfWM eine fundierte Entscheidung über den Nutzen und die Kosten der vorgeschlagenen Änderung treffen.
Szenarien vergleichen
Zu den weiteren Optimierungen gehörte die Aufteilung der erweiterten X12 in zwei Teilstrecken, X12A und X12B. Dies verbesserte die Effizienz und den Fahrgastkomfort. PTV Lines ermöglichte es dem Team, diese Szenarien schnell zu testen. Die Software bewertete die Auswirkungen auf Kosten und Erreichbarkeit und stellte sicher, dass die endgültige Lösung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen betrieblicher Effizienz und Nutzervorteilen bot.
Zusammenfassung
Der Erfolg des Solihull-Projekts zeigt das Potenzial von PTV Lines zur Verbesserung der öffentlichen Verkehrssysteme und der Erreichbarkeit des öffentlichen Verkehrs. Die Software ermöglicht einen unkomplizierten Vergleich von Szenarien sowie eine datengestützte Entscheidungsfindung und unterstützt damit eine nachhaltige Planung des öffentlichen Verkehrs. Und intuitiv ist die Software laut Stuart Law, Modelling Applications Lead bei TfWM, dabei auch noch: „Ich fand die Software einfach zu bedienen und kann mir vorstellen, dass sie für einige der Teams hier von Nutzen sein wird. Besonders gut gefällt mir die Verknüpfung mit Visum und wie das beim Coding helfen kann.“
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