Was für die meisten von uns selbstverständlich ist, bleibt Millionen Menschen weltweit verwehrt: Das Grundrecht, sich frei und sicher bewegen zu können. Dabei ist Zugang zu Mobilität eine Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe. Wem dieser Zugang fehlt, ist in großen Teilen von der Gesellschaft ausgeschlossen, mit verminderten Chancen und Möglichkeiten im Leben.

Zugang zu Bildung

Education

Weltweit gehen geschätzt 250 Millionen Kinder nicht zu Schule. Ein Hindernis kann der Schulweg sein. Über eine Milliarde Menschen leben mehr als 2 km von einer befestigten Straße entfernt. Viele Jungen und Mädchen müssen mehrstündige Fußmärsche auf sich nehmen, um zur Schule zu gelangen. Vielerorts ist Weg zur Schule nicht nur lang, sondern auch gefährlich – insbesondere für Mädchen. Vielen bleibt der Zugang zu Bildung also im wahrsten Sinne des Wortes verwehrt.

Dass der Bau besserer Straßen dem entgegenwirken kann, zeigt ein Beispiel aus Marokko: Dort stieg die Einschulungsrate von Mädchen in der Grundschule von 17 auf 54 Prozent als sich der Zugang zur Straße verbesserte.

Zugang zum Arbeitsmarkt

Ein gerechtes Mobilitätsangebot bessert den Zugang zu Arbeitsplätzen. Wer arbeiten will, muss schließlich irgendwie zur Arbeitsstelle gelangen. Und nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch in Städten ist dies häufig gar nicht so einfach. In Zeiten der Urbanisierung hält die öffentliche Verkehrsinfrastruktur nicht überall mit der wachsenden Bevölkerung Schritt. Nur rund die Hälfte aller in Städten lebenden Menschen hat ausreichenden Zugang zum öffentlichen Nahverkehr. Gerade in Metropolen sind ärmere Viertel häufig regelrecht abgeschnitten.  Eine Ausweitung von nachhaltigen Transportmöglichkeiten ist hier ein wirksames Mittel, um soziale Eingliederung zu fördern.

La Paz, cable car

ÖPNV-Projekte, die Randgebiete gezielt anbinden, eröffnen neue Perspektiven und helfen dabei, mehr Menschen in (gute) Beschäftigung zu bringen. Beispiele dafür sind die neue Metro in Lima oder die Seilbahn in La Paz, Bolivien, die die ärmsten Viertel mit dem Stadtzentrum verbinden.

Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen dabei nicht nur erschwinglich, sondern auch sicher sein. Vor allem für Frauen ist dies ein wesentlicher Aspekt. Eine von sechs Frauen weltweit sucht aus Angst vor Belästigungen im ÖPNV nicht nach einem Arbeitsplatz.

Zugang zu medizinischer Versorgung

Female Doctore

Milliarde Menschen weltweit gibt es keine angemessenen und bezahlbaren Gesundheitsversorgung. In vielen Entwicklungsländern fehlen die finanziellen Mittel und das Personal, um ein funktionierendes und flächendeckendes Gesundheitssystem aufzubauen. Für viele Menschen ist der nächste Arzt also viel zu weit entfernt, ihn zu erreichen viel zu teuer. So gaben beispielsweise bei einer Studie im Sudan 50 Prozent der befragten Eltern an, dass hohe Transportkosten, sie davon abhalten würden, ihre Kinder bei Bedarf in ein Krankenhaus zu bringen.

Wie wichtig der Zugang zu Mobilität ist, wenn es um die medizinische Versorgung geht, zeigt auch eine Auswertung aus Pakistan: Frauen, die Anschluss an eine Straße haben, gehen mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit (14 zu 28 Prozent) zu Schwangerschaftskontrollterminen.

Zugang zum gesellschaftlichen Leben

Zugang zu Mobilität bedeutet aber immer auch Zugang zu gesellschaftlichem Leben, zu Freizeit, Kultur oder Austausch mit anderen Menschen.

Auch reiche Industrienationen haben, was eine gerechte Mobilität für alle angeht, noch viel Luft nach oben – benachteiligt sind hier häufig ältere Menschen, Kinder, Jugendliche, Behinderte, Menschen in Armut und Migrant*innen. In den USA fahren zum Beispiel 16 Prozent und damit fast 100 Millionen Menschen kein Auto, weil sie es sich nicht leisten können, sie keinen Führerschein haben oder weil sie aufgrund von Alter oder einer Behinderung eingeschränkt sind.

wheelchair at a train station

Zudem haben 45 Prozent der Amerikaner*innen keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Weltweit ist auch heute noch ein Großteil der urbanen Verkehrssysteme nicht barrierefrei, was selbst kürzeste Fahrten für Menschen mit Behinderung logistisch sehr aufwändig macht.

Die #MobilityisaHumanRide Kampagne

Mobility is a human ride

Eine inklusive Mobilität muss an den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen der Menschen ausgerichtet und für alle verfügbar, erschwinglich, barrierefrei und sicher sein. Um Aufmerksamkeit auf die entscheidende Rolle des öffentlichen Verkehrs und nachhaltiger Modi für eine diverse, gerechte und zukunftsorientierte Mobilität zu lenken, haben wir die Kampagne #MobilityisaHumanRide initiiert.

Wir freuen uns, wenn ihr die Aktion auf LinkedIn unterstützt. Postet dazu ein in Bild von euch mit einem Pappschild, auf dem der Slogan „Mobility is a Human Ride“ zu lesen ist, gemeinsam mit dem Hashtag #MobilityisaHumanRide und einem Statement zur Bedeutung der Mobilität.

Wenn ihr zudem @PTV Group verlinkt, tut ihr damit sogar noch was Gutes: Wir spenden  1 Euro pro Post an ein Mobilitätsprojekt des World Resources Instituts. Denn alle Menschen haben ein Recht auf das Grundrecht Mobilität.

 #MobilityisaHumanRide

Werdet Teil unserer Bewegung indem ihr eurer Pappschild-Foto mit einem Statement auf LinkedIn postet.

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