Mobilität ist das bestimmende Merkmal unserer modernen Gesellschaften. Sich frei von A nach B bewegen zu können, zur Arbeit zu gelangen, sich mit anderen zu treffen und Zugang zu Bildung, Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsfürsorge oder Kultur zu erhalten, hat große Auswirkungen auf unsere Lebensqualität. Wie kann also diese Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe und damit auch für wirtschaftliches Wachstum gewährleistet werden?

„Zugang zu Mobilität bedeutet immer auch Zugang zu Gesellschaft“, sagt Christian U. Haas, CEO von PTV und Econolite on Umovity, die gemeinsam unter der neuen Dachmarke Umovity laufen. “Mobilität bringt uns im wahrsten Sinne des Wortes voran. Sie eröffnet neue Möglichkeiten und Perspektiven.”

Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Wer sich Mobilität nicht leisten kann oder keinen Zugang zu Verkehrsmitteln hat, ist in gewisser Weise von der Gesellschaft ausgeschlossen und hat weniger Chancen und Möglichkeiten das eigene Leben frei zu gestalten.

Benachteiligt sind hier häufig ältere Menschen, Kinder, Jugendliche, Behinderte, Menschen in Armut, Migrant*innen und andere.

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In den USA fahren zum Beispiel 16 Prozent und damit fast 100 Millionen Menschen kein Auto, weil sie es sich nicht leisten können, sie keinen Führerschein haben oder weil sie aufgrund von Alter oder einer Behinderung eingeschränkt sind. Zudem haben 45 Prozent der Amerikaner*innen keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln.

“Die Verbesserung der Mobilität hat immer auch einen sozialen Aspekt und geht Hand in Hand mit Nachhaltigkeit“, so Christian U. Haas.  „Jahrzehntelang hat sich die Verkehrsplanung vor allem auf den Autoverkehr konzentriert. Dieser autoorientierte Ansatz ändert sich nun langsam. Stadt- und Mobilitätsplaner*innen konzentrieren sich immer mehr auf den Menschen und seine Mobilitätsbedürfnisse, um ein lebenswertes und nachhaltiges Umfeld zu gestalten. Das ist ein wichtiger Wandel im Denken. Die Menschheit ist vielfältig, und das gilt auch für unsere Mobilitätsbedürfnisse und Bewegungsmuster.”

Frauen haben beispielsweise andere Muster, Bedürfnisse und Verhaltensweisen was Mobilität angeht als Männer. Das zeigen Studien immer wieder. Frauen fahren seltener Auto, gehen häufiger zu Fuß oder nutzen den ÖPNV. Während bei Männern häufig eine sehr lineare Mobilität beobachtet werden kann, also morgens den Weg zur Arbeit und abends zurück nach Hause, sieht man bei Frauen oft das so genannte Trip Chaining – das Aneinanderreihen von mehreren kürzeren Wegen.  Das ergibt sich daraus, dass Frauen meist den größeren Anteil an Sorgearbeit übernehmen: Kinder in die Schule bringen und wieder abholen, zur Arbeit, zum Einkaufen gehen usw.

Die Mobilitätsnetze in den Städten sind in der Regel nicht für diese Mobilitätsmuster, sondern auf einen möglichst bequemen Pendlerverkehr mit dem Auto ausgelegt.

Ein weiteres Beispiel: der öffentliche Verkehr auf dem Land. In Deutschland macht Bus & Bahn in ländlichen Gebieten nur 5 bis 7 Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens aus. Schlecht  ausgebaute ÖPNV-Netze und ein Mangel an sicheren Fahrradwegen schränken die Menschen auf dem Land in ihrer Verkehrsmittelwahl ein. Viele sind ohne Alternative auf das Auto angewiesen oder müssen lange und unpraktische Wege zurücklegen, um das nächste Einkaufszentrum oder Krankenhaus zu erreichen.

“Eine inklusive Mobilität muss vielfältige Möglichkeiten bieten und für alle verfügbar, erschwinglich, barrierefrei und sicher sein”, sagt Christian U. Haas.

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Der erste und wichtige Schritt hin zu einer inklusiven und nachhaltigen Mobilität ist es deshalb die Bedürfnisse der unterschiedlichen Menschen an die Mobilität zu kennen. Digitale Werkzeuge und innovative Technologien spielen dabei eine wichtige Rolle, zum Beispiel bei Erreichbarkeitsanalysen. Sie ermöglichen es Stadt- und Mobilitätsplaner*innen  aus der Perspektive der Menschen heraus zu denken und Mobilität mit einem Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse in Bezug auf alle Verkehrsträger zu gestalten.

Christian U. Haas fasst zusammen: “Das ist es, was uns bei Umovity antreibt! Denn die Menschheit sind divers – so auch die Mobilität.”

Gerechte, inklusive Mobilität

PTV-Software berücksichtigt die Mobilitätsbedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden über alle Verkehrsträger hinweg. Dies ermöglicht es Ihnen, verschiedene Szenarien zu testen und eine bessere Mobilitätsinfrastruktur zu schaffen.

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