Autonomes Fahren wird unsere Mobilität in Zukunft grundlegend verändern. Bis die selbstfahrenden Autos allerdings in der Lage sind, den Straßenverkehr sicher und zuverlässig zu meistern, werden wohl noch zahlreiche Tests und Analysen vergehen. Schließlich müssen sie nicht nur mit dem Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer*innen klarkommen, sondern auch mit spontan auftretenden Gefahren und Gegebenheiten, z.B. mit sich ändernden Wetterbedingungen.
Klar ist, dass solche Tests nicht alle auf echten Straßen ablaufen können. Selbstfahrende Autos müssten unzählige Kilometer fahren und wären hunderte von Jahren unterwegs, um ihre Zuverlässigkeit unter Realbedingungen unter Beweis zu stellen. Simulationen sind hier ein unerlässliches Werkzeug. Im virtuellen Umfeld lassen sich alle erdenklichen Szenarien – und das sind tausende – realistisch durchspielen und überprüfen. Um die komplexe Welt der autonomen Fahrzeuge abzubilden, braucht es eine ganze Werkzeugkiste aus verschiedenen Simulations-Tools. Co-Simulation ist hier das Stichwort.
Eine Vielzahl von flexiblen und anpassbaren Schnittstellen sorgt dafür, dass sich unser Simulationstool PTV Vissim mit anderen spezialisierten Softwarelösungen verknüpfen lässt. Zum Beispiel mit Fußgänger- und Radsimulatoren oder eben mit Anwendungen zum Test von Assistenzsystemen oder autonomen Fahrzeugen.
So haben wir beispielsweise im Forschungsprojekt CoEXist, das sich mit der Interaktion zwischen selbstfahrenden und konventionellen Fahrzeugen auf unseren Straßen beschäftigt, auf Co-Simulationen zurückgegriffen. Dabei wurde unsere Software PTV Vissim mit der Software PreScan und der Steuerungslogik für autonome Fahrzeuge von Vedecom gekoppelt. In unserem Simulationstool lassen sich individuelle Fahrzeuge und Verkehrsströme realistisch modellieren. In dieser Umgebung konnten wir untersuchen, wie die virtuellen fahrerlosen Autos mit den anderen Verkehrsteilnehmern interagieren und dadurch wichtige Rückschlüsse für unsere Forschungsarbeit ziehen.
In einer weiteren Co-Simulation wurde PTV Vissim mit der Software PreScan kombiniert, um zu zeigen, wie die Interaktion zwischen selbstfahrenden Autos und der Infrastruktur das Verkehrsgeschehen beeinflusst.

Über das Forschungsprojekt CoEXist
Das im Rahmenprogramm Horizon 2020 der Europäischen Kommission geförderte Projekt CoEXist konzentriert sich auf die Interaktion zwischen teilautomatisierten und konventionellen Fahrzeugen in der Übergangszeit zu vollständig autonomen Fahrzeugflotten.
Projektdauer: Mai 2017 – April 2020