Die Corona-Pandemie hat Lieferungen auf der ganzen Welt beeinträchtigt und gezeigt, dass globale Lieferketten anfälliger sind als bisher angenommen. Umso wichtiger sind Schritte, um die globale Supply Chain zu stärken, angefangen beim Austausch von Daten.

Laut Weltwirtschaftsforum (WEF) ist es in der Coronakrise zu zahlreichen Produktionsausfällen und etlichen Stillständen in der globalen Lieferkette gekommen. Unternehmen auf der ganzen Welt waren betroffen. So war zum Beispiel Fiat Chrysler Automobiles im Februar gezwungen, eine Fabrik in Serbien zu schließen, weil Bauteile aus China nicht mehr verfügbar waren.

Deshalb nennt das Weltwirtschaftsforum vier Bereiche die effizienter gestaltet werden müssen, um die globale Supply Chain gegen künftige Ereignisse wie etwa Naturkatastrophen, politische Unruhen oder – wie aktuell – Pandemien zu stärken.

1. Digitalisierung der globalen Supply Chain

Der Handel muss weg von der manuellen Dokumentation hin zu digitalisierten Prozessen. Viele Logistikunternehmen halten auch heute noch an Papier und Stift fest, da sie r den Nutzen einer Investition in Computersysteme nicht erkennen.

Dies hat im letzten Corona-Jahr zu Störungen und Unterbrechungen geführt, da der persönliche Austausch an vielen Stellen nicht mehr möglich war. Die geringe Transparenz in Sachen Lieferkettendaten führte zudem zu verzögerter Kommunikation und schwerfälliger Reaktion auf sich ändernde Bedingungen, wie zum Beispiel geschlossene Häfen

„Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um die Frage der Kosten, sondern vor allem um die der Transparenz und des Managements von Risiken in der Lieferkette. Um Schwachstellen in der Wertschöpfungskette und deren mögliche Auswirkungen zu begrenzen, ist es wichtig, Daten auf digitalem Wege verfügbar zu machen“, so das WEF. Um dies zu erreichen, bedarf es jedoch der Zusammenarbeit von Unternehmen und Regierung, um eine geeignete digitale Infrastruktur zu schaffen.

2. Datensicherheit verbessern

Der internationale Handel ist extrem wettbewerbsintensiv. Unternehmen sind stets auf ihren Vorteil bedacht und daher wenig gewillt, sensible Daten über ihren Betrieb preiszugeben – auch wenn das zur Effizienz der Lieferkette beitragen könnte. Dies wird vor allem zum Problem, wenn die Lieferkette mehrere Beteiligte umfasst und Daten zentralisiert werden. Viele Unternehmen sind nicht bereit, ihre Informationen so zu teilen.

Das WEF schlägt aus diesem Grund ein dezentralisiertes System innerhalb einer Blockchain vor: „In einem solchen, richtig angelegten System können Lieferanten ihre Datenfreigabeberechtigungen direkt auf ihrem eigenen Blockchain-Knoten überprüfen. Gleichzeitig können die Daten sicher ins Blockchain-Netzwerk verteilt werden, ohne dass eine Punkt-zu-Punkt-Integration benötigt wird, wie dies bei zentralisierten Systeme der Fall ist. Damit wird ein wichtiges technologisches Problem gelöst, um Zulieferer in Sachen Transparenz der Lieferkette an Bord zu holen.“

3. Anreize für die gemeinsame Datennutzung schaffen

Monetäre Anreize können die gemeinsame Nutzung von Daten fördern, mit wettbewerbsfähigeren Tarifen zum Beispiel. Das WEF erklärt die Vorteile wie folgt: „ Mithilfe von Blockchain können Käufer*innen Zahlungszusagen auf der Blockchain als Alternative zu einem Akkreditiv nutzen, Lieferanten später bezahlen, die Kosten für verkaufte Waren reduzieren und sich gegen Lieferantenkonkurse absichern. Lieferanten wiederum können ihre Umsätze früher verbuchen und ihre derzeitigen Finanzierungsvereinbarungen für die Lieferkette durch viel günstigere Finanzierungsbedingungen ersetzen.“

Das WEF weißt zudem darauf hin, dass mit wachsender Größe des Daten-Sharing-Netzwerks auch die Vorteile steigen.

4. Jetzt aktiv werden

Es ist davon auszugehen, dass es auch in Zukunft wieder zu Störungen in der globalen Supply Chain kommen kann. Da es in der Lieferkette häufig lange dauert, bis Änderungen greifen, müssen die oben genannten Verbesserungen zeitnah angegangen werden.

Seit dem Start der Coronakrise ist die globale Supply Chain einem fast ständigen Wandel ausgesetzt. Der Datenaustausch zwischen den Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette hat gezeigt, wie der Zugang zu mehr Informationen die Abläufe in den letzten Monaten hätte verbessern können.

So müssen für die Zukunft Vorkehrungen getroffen werden, um Störungen und Ausfälle in der Lieferkette – die es in Zukunft sicher geben wird – entgegenzuwirken und agiles Handeln zu ermöglichen. Laut WEF ist die Transparenz bezüglich der Lieferkettendaten hier entscheidend.

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